Hochkarätiger Bahnradsport in Singen bei der Auftaktetappe zur internationalen 4-Bahnen-Tournee

 

Die Weltelite des Bahnradsports lieferte sich am Freitag auf der Radrennbahn in Singen hochspannende Wettkämpfe im Ausdauer- und Kurzstreckenbereich.

In der Königsdisziplin des 2er Mannschaftsfahrens siegte bei den Männern die russische Nationalmannschaft Piskunov/Ershov aufgrund der Schlusswertung vor dem Nationalteam aus der Ukraine mit Gladysh/Hryniv und den punktgleichen Deutschen Augenstein/Schmiedel. Bei den Frauen dominierten die Italienerinnen Paternoster/Balsamo, bei den Junioren die Tschechen Kelemen/Voneš die Bahn. Im Keirin sprintete der Pole Krzyszto Maksel im Finale gegen fünf russische Nationalfahrer zum Sieg. Der Frauensprint war eine klare Sache für die Russin Voinova.

Bei hervorragendem Wetter und einem durch die Verantwortlichen der RIG Hegau und vielen engagierten Helfern bestens präpariertem Bahnoval ging es Schlag auf Schlag mit den Disziplinen. Aufgrund der hohen Meldezahlen gab es zahlreiche Vorläufe. Im 2er Mannschaftsfahren der Männer konnten die späteren Sieger ihren Vorlauf mit Rundengewinn für sich entscheiden. Die ukrainische Mannschaft gewann ihren Vorlauf durch die Punktesprints. Damit waren die Favoriten für das Finale klar. In diesem konnten fünf Mannschaften einen Rundengewinn herausfahren. Zwei Wertungen vor Schluss lagen die ersten drei Mannschaften punktgleich an der Spitze. Doch nur Piskunov/Ershov konnten bei dem sehr schnellen Rennen am Ende noch punkten und sicherten sich den Sieg.

Bei den Frauen gewann die Dritte der WM 2018, die Italienerin Letizia Paternoster mit ihrer Partnerin Elisa Balsamo. Die Mannschaft gewann jede Wertung, einzig bei der letzten wurden sie Dritte.  Diese Schlußwertung holten sich die Französinnen Pascale Jeuland/Clara Copponi. Damit verdrängten sie die zweifache Olympiasiegerin Laura Kenny und ihre Partnerin Emily Kay auf den vierten Platz. Platz drei holte sich die deutsche Mannschaft Anna Knauer/Lisa Küllmer. Bei den Junioren wurde im Rahmen der Radbundesliga ein weiteres 2er Mannschaftsfahren ausgetragen. Dieses wurde mit zwei Rundengewinnen eine klare Sache für die Tschechen Kelemen/Voneš. Zudem gewannen sie alle Wertungen. Nur bei der dritten Punktabnahme wurden sie Vierte, da sie nach dem Rundengewinn noch nicht wieder ganz vorne an der Spitze waren. Mit einem Rundengewinn fuhren die Brüder Oleg und Marian Kanaka (Ukraine) auf Rang zwei. Den dritten Platz holte sich die Mannschaft aus Bayern mit Lührs/Rosner, die durch den Schlussspurt die Sachsen Werner/Lohse auf Rang vier verdrängten.

Auch beim Punktefahren der Männer wurden Vorläufe ausgetragen. Während bei einem Vorlauf ein Rundengewinn reichte um ins Finale zu kommen, war dies beim zweiten nicht so. Die Rennen wurden allesamt sehr schnell gefahren. Im Finale schafften elf Fahrer einen Rundengewinn. Gleich zwei konnte der Sieger Moritz Malcharek (Bund Deutscher Radfahrer) herausfahren. Auch Maksym Vasylie (Ukraine) gelang dies, jedoch holte er unterwegs nicht so viele Punkte. Der Grieche Christos Volikakis, Sieger des zweiten Vorlaufs, verdrängte ihn mit dem Gewinn der Schlusswertung vom zweiten auf den dritten Rang. Platz vier gewann der Weltmeister von 2015 in dieser Disziplin, Artur Ershov, der Sieger des ersten Vorlaufs und spätere Sieger im 2er Mannschaftsfahren. Bei den Frauen wurde ein Scratchrennen ausgefahren. Hier gelang es vier Fahrerinnen, einen Rundengewinn heraus zu fahren. Im Schlusssprint siegte die erst neunzehnjährige Paternoster, die damit ihren zweiten Tagesieg holte. Es folgten Anna Knauer (Bund Deutscher Radfahrer), Jarmila Machačová (Tschechien) und die Französin Clara Copponi.

Im Kurzstreckenbereich wurde bei den Männern ein Keirinwettbewerb und bei den Frauen ein Sprintturnier ausgetragen. Für das große Keirinfinale qualifizierten sich Krzyszto Maksel (Pole) und fünf Fahrer aus der russischen Nationalmannschaft. Maksel gelang das Unglaubliche, er sprintete zum Sieg. Es folgten Shane Perkins und Aleksei Tkachev. Auch im kleinen Finale für die Plätze sieben bis zwölf siegte die Polen mit Lipa Mateusz vor Russland mit Kirill Samusenko. Das Sprintturnier der Frauen wurde dagegen eine klare Sache für die mehrfache Weltmeisterin und Zweite bei Olympia in Rio, Anastasiia Voinova (Russland). Mit 62,465 km/h gewann sie die Qualifikation und danach alle Sprintläufe. Platz zwei holte sich Migle Marozaite (Litauen) vor der Spanierin Tania Calva Barbero.

In einem Mehrkampf aus drei Disziplinen ermittelten die Nachwuchsfahrer der Region ihre Sieger. Hier kam es zu einem Doppelsieg für die Schweiz. In der Jugendklasse U-17 gewann Yannis Markwalder (Pro Cycling Event Team) das Punktefahren und das Temporennen und holte sich damit den Gesamtsieg. Mit einem taktisch sehr gut gefahrenen Temporennen holte sich Paul Wissert (VC Singen) den zweiten Gesamtrang vor dem Sieger des Ausscheidungsfahrens, Claudius Wetzel (VMC Konstanz) und Teamkollege Hendrik Stelling. In der U-15 siegte Noah Obrist (Track Team BE electric RV Zürich) in allen Disziplinen vor Leonie Boos (RSV Ellmendingen) und Lana Jägg (VMC Konstanz).

Für die Fahrer geht es über das gesamte Pfingstwochenende auf den Bahnen Öschelbronn, Oberhausen und Dudenhofen weiter und für den ein oder anderen sicher auch bei Olympia 2020 in Tokio.

 

Birgit Rinklin

Junior Men      Madison      Men`s Point Race     Men’s Keirin     Men’s Madison     Omnium U-15-U-17      Women`s Sprint      Women’s madison          Women’s scratch

 

 

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