Es ist etwas Besonderes in diesem Jahr eine Sportveranstaltung durchführen zu wollen. Es wurde umfangreich geplant, um die Hygienevorgabung im Rahmen der Pandemieprävention einzuhalten. In der RIG Hegau war man sich aber einig, dass es endlich wieder „losgehen muss“ und „einer den Anfang machen“, damit hoffentlich bald mehr Vereine nachziehen.
Normalerweise befindet sich der Radsport im Juli Mitten in der Saison. Jedes Wochenende finden Radrennen im „Ländle“ statt. Dazu die Meisterschaften, Rundfahrten, Bundesliga, Nachwuchssichtungen…. Im Juli 2020 fieber(te)n dagegen viele ambitionierte Sportlerinnen und Sportler noch auf das erste Aufeinandertreffen mit den Konkurrenten hin.
Mit Unterstützung der Stadt Singen und dem Bund Deutscher Radfahrer konnte die Leistungsüberprüfung des Radsportnachwuchses auf der Radrennbahn am Samstag, den 18. Juli 2020 um 11 Uhr gestartet werden.
Viel Wiedersehensfreude lag in der Luft als sich der Rennzirkus auf dem Sportareal einfand, aber auch einige Nervosität und Aufregung.
Ausdrücklich nicht als Wettkampf ausgeschrieben, galt es in einer Ausdauer- und einer Kurzzeitdisziplin gegen die Uhr zu starten. „Wir überlegten lange gemeinsam mit den Funktionären, was unter den gegebenen Bedingungen auf der Bahn in Singen machbar ist“, so der Vorstand der RIG Hegau Rainer Maier. Der sportliche Leiter Bernd Fidelak-Jägg ergänzt: „Die Lockerungen der Landesregierung zum 1. Juli hätten eventuell auch ein anderes Programm möglich gemacht, da auch wieder Wettbewerbe, Meisterschaften und Massenstarts denkbar wären. In Übereinstimmung mit den Landestrainern haben wir aber an dem für uns gut Überschaubaren festgehalten. Wichtig war eine Möglichkeit des Leistungsvergleichs, der auch für Sichtungen nicht unerheblich ist.“ So waren fast 60 Nachwuchsfahrer der Altersklassen U15, U17 und U19 aus ganz Baden-Württemberg angereist, um auf ihrem Bahnrad, im Starrgang und ohne Bremse, unter den Augen der Landestrainer und des Präsidenten des Badischen Radsportverbands Herbert Jacob auf dem 200m Beton-Oval in der Singener Südstadt zweimal „kurz“ an den Start zu gehen.
Auch die Sportler der RIG Vereine (VMC Konstanz, RSC Donaueschingen, RC Pfullendorf und VC Singen) gaben ihr Bestes und nutzten ihren Heimvorteil. Junioren-Nationalfahrer Cedric Abt (Pfullendorf) sah die Überprüfung gelassen und begab sich nach der „kleinen Bahneinlage“ noch auf ein umfangreiches Straßentraining. Die Steißlingerin Leonie Boos (U17) freute sich über eine Bestzeit im 500m-Sprint.
Die Anwesenden zeigten sich anerkennend und gaben positive Rückmeldungen. Auch das kleine Präsent des neu gewonnen Sponsors REVEN Bikes aus Ravensburg kam bei den Teilnehmern gut an. „Es war toll die Singener Bahn mal wieder so voll zu sehen. Ich glaube, wir haben das ganz gut hinbekommen“, meint Maier nach der Veranstaltung. „Tatsächlich lag unser Schwerpunkt auf der Schaffung der Rahmenbedingungen für diesen Event. Die Starts in Zeitblöcken, Toilettenordnungsdienst, Hygienespender-Platzierungen, Nummernausgabe, Imbiss-Verkauf ja oder nein – und so weiter. Lauter Themen, neben der üblichen Bahnpflege, mit denen sich unser kleines Team beschäftigt hat. Wir haben einige helfende Hände für den Tag gewinnen können, die uns mit ihrer Präsenz unterstützten – dafür haben wir am Wettkampftag die zweite Glocke für die Gegengerade erst spät vermisst… Solche Dinge passieren auch nur in der Corona-Zeit. Das war dem Umstand geschuldet, dass, nach erster Planung weit vor dem 1. Juli, nur ein Sportler auf der Bahn starten sollte. Durch die Lockerungen der Verordnungen dann aber die Verfolgung, wie als Disziplin vorgesehen, mit zwei Sportlern parallel möglich wurde.“
Folgende Ergebnisse konnten bei der Leistungsüberprüfung im Einerverfolgung und Kurzzeit 500m/ 1000m ermittelt werden: