Dramatik und enge Zweikämpfe im Bahnoval

Thomas Steger siegt bei den Stehern, Martin Ruepp und Niklas Stelling im WD-Dittus Bahn-Cup

Bahnradsport: Der Nürnberger Thomas Steger, Bronzemedaillengewinner der Deutschen Stehermeisterschaften, wurde seiner Favoritenrolle auf der Singener Radrennbahn voll gerecht. Sein ärgster Konkurrent Peter Jörg (Schweiz) konnte im dritten Lauf nur knapp einen Sturz durch einen Fahrfehler eines Konkurrenten vermeiden. Dabei kam er jedoch für einige Zeit von der Rolle seines Schrittmachers Thomas Baur (RIG Hegau) und verlor völlig seinen Rhythmus. Steger drehte auf und siegte mit deutlichem Vorsprung. Im WD-Dittus Bahn-Cup gewann Martin Ruepp (Strada Sport) die Eliteklasse und holte sich damit das Führungstrikot von Pascal Buntschu (RIG Hegau). Niklas Stelling (VC Singen) siegte bei den Nachwuchsfahrern vor den punktgleichen Anna Bachmann (Juniors Cycling Team) und Jan Münzer (RSV Mauenheim). Begeisterung herrschte auch bei der Premiere der Oldtimer Motorräder und Vespas.

Im ersten Lauf der Steherfahrer gelang bei seiner Premiere auf der Singener Bahn Michael Alborn (Nänikon) gleich der große Wurf. Immer knapp hinter der Spitze gelang es ihm, Steger in der letzten Runde auf Platz zwei zu verweisen. Jörg wurde mit etwa Rückstand Dritter vor Sebastian Körber (Nürnberg). Im zweiten Lauf griff Routinier Jörg früh an und setzte sich an die Spitze des Rennens. Im letzten Rennviertel mußte er aber Steger vorbei lassen. Doch Jörg steckte nicht auf und es ergab sich ein harter Zweikampf mit immer schnelleren Rundenzeiten. Auf der Zielgeraden gelang es Jörg seinen Konkurrenten ganz knapp auf den zweiten Platz zu verweisen.

Damit waren Jörg, Steger und Alborn vor dem entscheidenden dritten Lauf punktgleich an der Spitze des Rennens. Alborn und Steger gingen früh in den Kampf um die Führung. Zur Rennhälfte war auch Jörg vorne und das Trio erkämpfte sich einen großen Vorsprung vor dem Rest des Feldes. Bei einer Überrundung dann das Drama um Jörg. Zwar fand er nochmals in das Rennen zurück und griff Steger an der Spitze an, doch der Rhythmusverlust hatte zu viel Kraft gekostet. Steger ließ seinen Schrittmacher Ruder das Gas aufdrehen und gewann mit dem Sieg im dritten Lauf auch die Gesamtwertung vor Jörg und Alborn.

Im Ausscheidungsrennen der Elite im WD-Dittus Bahn-Cup konnte Martin Ruepp den Überraschungsangriff von Nathan Müller (Öschelbronn) auf den letzten Metern abwehren und so den Grundstein zum Tagessieg legen. Im Punktefahren ging Daniel Müller (Donaueschingen) von Beginn an auf Rundengewinn, doch das Feld holte ihn ein. Zeitgleich setzte Nathan Müller an, doch auch er wurde wieder eingeholt. Auch ein zweiter Angriff von Nathan Müller wurde vom Feld egalisiert, während sein Bruder Daniel wegen Hinterraddefekts ausscheiden mußte. In den Punktewertungen setzte sich in der Endabrechnung Ruepp vor Nathan Müller und Pascal Buntschu durch. Im Temporennen sah es zuerst nach einem weiteren Sieg von Ruepp aus. Doch zur Rennhälfte setzte sich Nathan Müller solo ab und der Vorsprung von Ruepp wurde immer kleiner. Mit der letzten Punktwertung holte sich Müller die gleiche Punktezahl wie Ruepp und damit den Sieg in dieser Disziplin. Die Tageswertung war Ruepp aber nicht mehr zu nehmen. Nathan Müller und Pascal Buntschu kamen auf die weiteren Plätze.

Bei den Nachwuchsfahrern setzte sich Niklas Stelling (VC Singen) im Ausscheidungsrennen durch. Auch im Punktefahren kontrollierte er das Feld von vorne und siegte deutlich. Dahinter entbrannte ein enger Kampf um Platz zwei, den Münzer um einen Punkt vor Anna Bachmann für sich entschied. Ron Niestroj (VC Singen) kam wieder nur einen Punkt dahinter auf Rang vier. Im Temporennen setzte sich Bachmann zu Beginn an die Spitze. Zur Rennhälfte kam Stelling sehr nah an sie heran. Doch sie konterte und siegte vor Stelling und Münzer. Damit holte sich Bachmann in ihrem ersten Rennen in Singen den zweiten Platz hinter Stelling und vor dem punktgleichen Münzer.

Eine gelungene Premiere feierten auch die Oldtimer Motorräder. Die zwanzig Starter des Classic Racing Teams Bodensee, des Clubs Amici Bodensee und des 1. Vespa Clubs Singen-Hegau waren restlos begeistert. Auch hier wurden drei Läufe gefahren, bei dem die Fahrer drei Runden in einer zuvor festgelegten Zeit fahren mußte. Wer dieser Zeit am nächsten kam, bekam den Zepf-Öle-Preis. Sieger in der Klasse der Straßenmotorräder wurde Ulrich Spelz auf einer BMW R69S, Baujahr 1964. Bei den Rennmotorrädern siegte Simon Jokler auf einer Peter Marquardt Yamaha RD 250, Baujahr 1974. Die Kategorie Vespa wurde von Dennis Schädler mit einer PX 200 aus dem Jahr 1984 gewonnen. Den Frauen-Juniorpokal gewann Mandy Marquardt, Nichte von Peter Marquardt, den Frauen-Seniorpokal holte sich Elke Sachs-Lettenewitsch. Eine Wiederauflage für die Oldtimer ist in der Planung.

Fest terminiert ist der nächste Lauf im WD-Dittus Bahn-Cup am kommenden Donnerstagabend ab 18h30.

  


Vorbericht vom 15. Juli 2015

Radsport und Oldtimer Motorräder wollen begeistern

Schon beim Training am letzten Freitag auf der Radrennbahn in Singen (Hohentwiel) wurde deutlich, daß ein Event mit Radsportlern und Oldtimern Motorräder und Vespas auf dem Beton-Oval in der Singener Südstadt für Spannung und Dramatik sorgen kann.
Um 16,00 Uhr fällt der Startschuß für die Oldtimer und die Steherfahrer, sowie für die Teilnehmer am sechsten Lauf um den WD-Dittus Bahn-Cup. Hilmar Wörnle und Mandy Marquardt sind die Organisatoren des Oldtimer Meetings.

Spannung liegt über den drei Steherläufen. Gefahren werden drei Läufe über 75, 100 und 125 Runden. Schrittmacher Thomas Baur ließ es sich nicht nehmen,am letzten Freitag zu den Deutschen Stehermeisterschaften nach Dresden zu fahren, um seine aktuelle Verfassung zu testen. Bedauerlicherweise konnten nicht alle Wünsche des Singeners erfüllt werden, denn sein Steherfahrer Sascha Damerow aus Gera war längst nicht in Bestform, so daß das Team Baur/Damerow bereits frühzeitig auf die Finalteilnahme verzichten mußte. Die von Baur zurückgelegten 1.300 km nach Dresden und zurück waren eine heftige Belastung. Reagiert hat der RIG-Vorsitzende blitzschnell: Beim Steherrennen wird Thomas Baur mit dem bekannten und erfolgreichen mehrfachen Schweizer Meister Peter Joerg an den Start gehen. Mit dieser Entscheidung zählen Baur/Joerg mit zu den absoluten Favoriten.

Sechs Steher – Teams haben verbindlich gemeldet. Unter ihnen sind auch der Nürnberger Thomas Steger mit Schrittmacher Thomas Ruder, die bei den Deutschen Titelkämpfen den dritten Platz belegten.Frank Schwarz und Sebastian Körber sind ein weiteres Team aus Nürnberg, das Engagement der Bayern, die sich wieder verstärkt dem Stehersport verschrieben haben, tragen erste Früchte. Aus Dresden kommen mit Steffen Kaiser und Udo Becker zwei hoffnungsvolle Talente. Routinier Robert Bickel (Prien) wird mit seinem schweizer Schrittmacher Hans Uli Strauß (Diessenhofen) ins Rennen gehen. Gespannt darf man auf die beiden Eidgenossen Michael Albon mit seinem äußerst routinierten Schrittmacher Rene´ Aebi (Zürich) sein. Peter Joerg aus der Schweiz hat sich mit Thomas Baur eine Menge vorgenommen. Baur ist nach dem nicht zufriedenstellenden Ergebnis bei der Deutschen Meisterschaft immer noch unzufrieden, denn sein Steher hat ihn heftig enttäuscht.

Auch im WD-Dittus Bahn Cup ist Spannung garantiert.In der Elite/Juniorenklasse führt der Vorjahressieger Pascal Buntschu (RIG Hegau) mit einem einzigen Punkt vor Martin Ruepp (Strada Sport. Auf Rang drei folgt Daniel Müller (RSC Donaueschingen). Nur vier Punkte dahinter liegen punktgleich Niklas Rettig (RSF Überlingen) und Nathan Müller (RSC Öschelbronn) In den Nachwuchsklassen hat sich Maxinilian Boos (RSV Ellmendingen) bereits einen großen Vorsprung herausfahren können. Dahinter liegen Jan Münzer (RSV Mauenheim) sowie die Singener Niklas Stelling und Ron Niestroy eng beisammen.Auf Rang fünf stehen punktgleich Victoria Stelling (VC Singen) und Benjamin Boos (RSV Ellmendingen) Gefahren wird in beiden Klassen ein Omnium in verschiedenen Disziplinen, die am Ende zu einer Tageswertung zusammengeführt werden.